Rückblick: Sommerkino „Rettet das Dorf“

Gepostet am 18. Juli 2022

Rettet das Dorf ©: NGF
“Rettet das Dorf” Titelbild ©: NGF

WIE KANN SICH EIN DORF VOR DER LANDFLUCHT SCHÜTZEN?

Am Mi., 13. Juli beschäftigten wir uns mit dem Dokumentarfilm „Rettet das Dorf“ der österreichischen Regisseurin Teresa Distelberger.

Darin geht es um Beispiele ländlicher Gemeinden in Österreich, die mit Landflucht zu kämpfen haben. Der Film spricht auch darüber, was Gründe für die Konzentration auf die Ballungszentren sein könnte. Und er zeigt Beispiele von Gemeinden, die aktiv neue Wege gehen, um Menschen in der Region zu halten.

Als Netzwerk “Stadt.Land.Inn” möchten wir Grenzen und Identitäten offen denken: sowohl Stadt als auch Land ist für uns kein Widerspruch, und beide Seiten können sich bestärken. Mit unserem Aktivitäten und der Vernetzung und Austausch im Netzwerk möchten wir Impulse für eine offene und progressive Region Innviertel-Hausruck setzen.

„Das Dorf ist Glück. Das sagen die Bilder, die wir davon im Kopf haben, das ist das Ideal, von dem viele träumen: ein Hauptplatz als lebendiger Mittelpunkt, eine Greißlerin, mit der man ins Plaudern kommt, ein Gasthaus, in dem man immer willkommen ist – und am Rand der Blick auf Wiesen und Bauernhöfe. Doch die Landflucht stellt das Dorf auf die Probe: die Jungen ziehen weg, die Betriebe müssen schließen, die Geschäfte stehen leer.

Wie aber kann das lebendig bleiben, was ein Dorf ausmacht? RETTET DAS DORF zeigt neue Perspektiven und Potentiale und erzählt von den Menschen, die mit ihren Ideen das Dorf weiterleben lassen.“

– Aus der Beschreibung des Films “Rettet das Dorf”
Teresa_Distelberger ©: NGF
Teresa Distelberger ©: NGF

Nach dem Film moderierte StadtLandler Christian Fuchsmayer eine Gesprächsrunde mit Regisseurin Teresa Distelberger und weiteren Gästen:

> Bgm. Mag(FH) Bernhard Zwielehner
Ried bzw. das Innviertel ist in der Position, dass die Region wächst. Stadt- und Ortskernbelebung sind aber auch bei uns Brennpunkte in der Politik

> Sandra Schwarz, Inn-Salzach-EUREGIO/Regionalmanagement OÖ
Sandra hat als Regionalmanagerin für Raum- und Regionsentwicklung, und Leiterin der Geschäftsstelle Innviertel-Hausruck, hat im beruflichen Alltag mit Stadt- und Dorfbelebung zu tun. Der Film zeige spannende Herangehensweisen auf – gleichzeitig fügt Sandra hinzu, ist der Prozess der Ortsbelebung langfristig und aufwändig. Und das es geht zeigen auch die vielen begleiteten Projekte des Regionalvereins Inn-Salzach-EUREGIO.

> Xaver Diermayr – TRAFOS eGen und Giesserei Ried
Die Giesserei stellt als saniertes, denkmalgeschütztes Haus in der Innenstadt von Ried ein Beispiel dar, wie ein Ort lebendig gestaltet werden kann. Die Genossenschaft und der Verein, die hinter dem Haus stehen, stellen einen Zusammenschluss von Menschen dar, die sich um eine andere, gemeinsame Zukunft einsetzen – und auch Möglichkeiten zum Andocken bieten für Menschen, die mitgestalten möchten.

> Magdalena Hubauer und Katharina Spanlang – Projekt Wirbelfeld
das neue Projekt der beiden StadtLandlerinnen brachte für vier Monate vier Künstler:innen als “artists in residency” ins Innviertel. Seit ihrer gemeinsamen Masterarbeit und dem Landprobe-Projekt beschäftigen sich die beiden, was es sonst noch braucht am Land, dass sich Menschen willkommen fühlen:
und das sind Treffpunkte, und soziale Verbindungen, zusätzlich oder viel mehr noch als Nahversorgung, Arbeitsplätze oder Kinderbetreuung.

Teresas persönliche Beweggründe stammen aus ihrer Verbindung zu Stadt und Land: ursprünglich aus Herzogenburg in Niederösterreich, schätzt sie Land UND Stadt, beschäftigt sie sich u.a. mit ländlichen Traditionen, urbanen und globalen Lebenswelten, Gedenkkultur und einer vielschichtigen Interpretation des kontroversen Heimatbegriffs.

Mit dem Film wollte sie Beispiele aufzeigen, wie es gelingen kann, Orte lebendig zu gestalten. Dabei spannen die Beispiele von Gemeinden in Österreich, über Süditrol bis hin zu einer europäischen/globalen Perspektive.

Es kommt auch auf die Haltung an, um das Dorf zu beleben, meinte Teresa im Filmgespräch:
Sie erzählte von ihren Erfahrungen aus Dörfern in Mexiko, wo sie mit Frauen sprach, die bewusst am Markt sich eine Händlerin, einen Händler aussuchen und deren Preis zahlen – mit der Gewissheit, dass diese Person das so eingenommene Geld wieder vor Ort ausgibt, und sich so der Kreis schließt.

Die Gäste Teresa Distelberger, Bgm. Bernhard Zwielehner, Sandra Schwarz, Katharina Spanlang und Magdalena Hubauer ©: Sandra Fuchmayer
Die Gäste Teresa Distelberger, Bgm. Bernhard Zwielehner, Sandra Schwarz, Katharina Spanlang und Magdalena Hubauer ©: Sandra Fuchmayer

Wir hoffen, dass der Film und das anschließende Gespräch Impulse für lebendige Orte im Innviertel setzen konnte. Und bedanken uns bei allen Gäste, und beim Kulturverein “KiK – Kulturverein Kunst im Keller Ried” für die top organisierte Zusammenarbeit im Zuge der KulturBühneRied!

KulturBühneRied 2022 presented by OÖ Versicherung

Das kulturelle Leben in Ried neu entfachen, regionalen Kunst- und Kulturinitiativen die Möglichkeit für eigenständige Umsetzung von Veranstaltungen zu ermöglichen und gleichzeitig KünstlerInnen eine Bühne bieten. Das ist das Fundament der KulturBühneRied 2022 presented by OÖ Versicherung.

Bei freiem Eintritt wird von 8. Juli – 6. August ein breites Unterhaltungsprogramm geboten mit Konzerten, Poetry Slams, Sommerkino und Kindertheater. Und all das direkt in der Rieder Innenstadt – am Neptunbrunnen – mit gemütlichem Gastgarten, um die warmen Sommerabende gemütlich ausklingen zu lassen.

Das 1. Sommerkino mit "Rettet das Dorf" auf der KiK KulturBühneRied ©: Sandra Fuchsmayer
Das 1. Sommerkino mit “Rettet das Dorf” auf der KiK KulturBühneRied ©: Sandra Fuchsmayer

Organisiert vom Kulturverein „KiK Ried – Kulturverein Kunst im Keller Ried“. Mehr Informationen findest du auf der Website zur Kulturbühne.

https://www.kik-ried.com/kulturbuhne22/

KulturBühneRied presented by OÖ Versicherung – ©: KiK – Kulturverein Kultur im Keller Ried